galerie:balou zeigt Kunst von noguru digital
Erstmalig können Sie unsere galerie:balou auch online besuchen. Die erste virtuelle Ausstellung 2021 heißt „Von Dings her…“ und stellt Werke der Künstlergruppe noguru, bestehend aus Susanne Linn, Volker Krieger, Rudolf Preuss und Benjamin Vogel, vor. Die Digitalisierung der Vernissage-Eröffnung ermöglicht, Kunst auch in Zeiten der Pandemie zu präsentieren und für alle zugänglich zu machen.
Wir wissen, dass auf dem Bildschirm wesentliche Elemente von Kunst wie die Größe der Arbeiten, die Hoptik und der Raumeindruck nicht vermittelt werden können. Trotzdem halten wir es für sinnvoll, im Corona Lockdown die Kunst weiter zu präsentieren und zu zeigen, dass die Kunst weiterlebt.
Am Piano begleitet Harald Schollmeier die Ausstellungseröffnung.
Die Ausstellung ist betitelt: Vom Dings her… Und die Eröffnung:
Man kann damit Wortfindungsstörungen assoziieren und das auch gewollt. „Ding“ wird häufig verwendet als ein Synonym für etwas Unbestimmtes und der Realitätsblick, der von etwas Unbestimmtem ausgeht, ist oft unscharf und auch nicht transparent, weshalb leicht die Möglichkeit besteht, in einer Wahrheitsblase Fake News zu verbreiten, ohne sich um die Realität wirklich zu bemühen. Dieses Phänomen ist in den letzten Jahren verstärkt aufgetreten und damit setzen sich die Arbeiten der Künstler und Künstlerinnen auseinander.

Susanne Linn beschäftigt sich mit den kleinen, nebensächlichen Dingen, die häufig nicht wahrgenommen werden. Sie fotografiert beispielsweise Laubblätter oder eine Tomate mit dem Handy. Dann stellt sie dann auf dem Handy mit dem Finger das Objekt frei und addiert möglicherweise Kleinigkeiten, zum Beispiel ein Bein oder Auge. Der gesamte Produktionsprozess findet auf dem Handy statt. Es entstehen witzige, überraschende, aber nachdenkliche Objekte. Das hinter diesen Dingen stehende, verborgene Wesen kann so sichtbar gemacht werden.
Benjamin Vogel beschäftigt sich seit Jahren mit der Konstruktion von fiktiven Landschaften. Sein neuestes Projekt ist die Erstellung von vier fiktiven Wanderführer durch das Gebirge. Er denkt sich die Wege und Strukturen aus. Diese inneren Bilder fängt er in seinen Gemälden ein. Hier ist auch die Nähe zum Thema evident. Ich schaffe mir meine eigene Welt, in der alles möglich ist – bei Benjamin Vogel aber immer mit einem stark Realitäts- und zum Teil auch Absurditätsbezug versehen.
Rudolf Preuss Arbeit hat den Titel Todeszone – Hommage an die Beständigkeit-. Es handelt sich um eine Serie Digital Prints auf der Basis von Videos Stills aus seinem gleichnamigen Video. Gezeigt werden zwei Personen, die im Gebirge aufsteigen. Die Übermächtigkeit der Naturgewalten wird ins Verhältnis zur menschlichen Zähigkeit und Beständigkeit gesetzt Der Berg kann nur durch Solidarität und Beständigkeit bezwungen werden. Hier liegt auch die allgemeine Aussage der Arbeit. Probleme lassen sich nur durch schrittweise, konstruktive Überlegungen lösen und nicht durch absurde Behauptungen.
Volker Kriegers Arbeiten bestechen durch die Unbestechlichkeit seines Blickes auf die Wirklichkeit. In seinen vielfältigen Videos problematisiert er durch Alltagssatire vorhandene Strukturen und angebliche Realitäten. In der Ausstellung setzte sich mit der Maske als etwas Verhüllendem auseinander. Sowohl die Formensprache als auch die Malweise seines Selbstportrait mit Maske zeigt ihn als „Wilden“. Daneben in den Zeichnungen eröffnet sich der Blick hinter die Maske. Mit schonungsloser Offenheit legt er die Emotionen, Befindlichkeiten und Ängste frei, die sich nun im Verborgenen abspielen.
